...der tag gestern

...zum siebenten mal jährt sich der unfall

auf der einen seite ist gefühlt viel zeit seit dem vergangen
wahrscheinlich wird es wird nie wieder passieren
ich habe daraus gelernt

und auf der anderen seite, wenn ich daran denke
ist mir als wäre es gestern gewesen
die geräusche - die bilder - wortfetzen - der schock - die angst
die frage: wie konnte das passieren ?

und die worte des notarztes:
"das steigt so keiner mehr aus..."

tränen auch heute noch
eine kerze als zeichen

und dankbarkeit
unendlich groß

...nachgefragt

"...heißen sie oma, frau f. ?"

fragte mich die zahnärztin,
als wir gestern bei ihr waren
und sie bei e.mit der behandlung begann

"sie sind so gar nicht oma-haft…"


erst verstand ich ihr frage nicht
aber sie meinte, wie mich meine enkeltochter nennt

es gibt großmütter, so sagte sie und ich weiß das
die haben mit diesem wort ein problem...

ich nicht, ich bin gerne oma !

...erlebtes, wieder_mal

"Du kannst negative Menschen nicht positiv verändern, wenn sie dazu nicht bereit sind.
Sei höflich, tritt zur Seite und lass das Leben ihr Lehrer sein."


"ich denke es liegt in unserer natur, immer zu hoffen, dass alles besser wird..."
schrieb mir i., als sie diesen spruch in meinem status las


ja so ist es...
auch wenn sich diese hoffnung nicht erfüllen wird
und man sich hinterher ärgert
doch
wieder
gehofft
zu haben

...die 24 stunden schicht

...die heute vor mir liegt
wurde vor kurzem noch, von drei mitarbeitern abgedeckt

eigentlich sagt das schon alles

...ach wie gut

...ich muss meine haare nicht 'züchten'
über-schulter-lang ist sowas von ok

und wie jedes mal die frage beim friseur
wieviel darf weg ?


es gibt ja frauen
die geizen mit jedem millimeter
möglichst lang soll sie sein die haarpracht !


...zufrieden schmunzel ich im spiegel die friseuse an
ich mag sie nicht 'züchten', sondern auf der länge halten
und das hat etwas sehr entspannendes

...ungewohnte geräusche

...im dorf bei uns wird ein haus abgerissen
ein altes und sehr großes, mit angebautem stallgebäude

ein riesiger kran tut seine arbeit
was wird der wohl am tag kosten, geht es mir durch den kopf


große teile des daches werden mit einmal abgetragen
ich höre die stimmen der arbeiter, den bagger
und immer wieder knackendes holz

geräusche der zerstörung
die gedanken daran schmerzen


wie alt war wohl das haus, wieviele menschen haben darin gewohnt
haben freude und leid erlebt

und wie lang ist es her,
dass die bäume für die balken am dach, gepflanzt wurden
später dann gefällt und in mühevoller handarbeit verarbeitet


es ist ein altes haus
aber die vergänglichkeit macht mich heute traurig

...vielleicht

...war es ja eine blöde idee

nach dieser durchregneten nacht
aufs blumenfeld zu gehen
schuhe und socken alles durchnässt


aber eine paar schritte laufen, frische luft einatmen
und die blütenpracht mit nach hause nehmen

jetzt stehen sie hier und ich erfreue mich daran
ein guter wochenbeginn

"...Geh du vor"

...sagte die Seele zum Körper. "auf mich hört er nicht, vielleicht hört er auf dich".

"Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für dich haben." sagte der Körper zur Seele.

Ulrich Schaffer

"was gibt es für eine alternative, frau f. ?"
fragte mich etwas irritiert meine hausärztin.

unfreiwillige aber notwendige auszeit bis dienstag

es ist gut wie es ist
ich weiß

...raubbau

...ich mag diese wort so gar nicht
eiskalt traf es mich heute
nicht zum ersten mal

in bildern denkend
stelle ich mir einen wald vor
bei dem durch windbruch fast nichts mehr steht
abgebrochene bäume
altes und zerstörtes holz am boden

raubbau mit meinen körper betreiben
so sagte er am telefon

und ja
er hat recht
...